· Pressearchiv 2017

Wenn der Tod schneller ist als die „Helfer vor Ort“ vom Roten Kreuz

(08.10.2017/Roland Rath) Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, welche als „Helfer vor Ort (HvO)“ zum Einsatz gerufen werden, haben sich eigentlich das Retten von Menschenleben auf die Fahne geschrieben. Doch manchmal ist der Tod einfach schneller als sie, oder all ihr Können hilft nichts und der Patient verstirbt unter ihren Händen. Für die Einsatzkräfte sicherlich nicht immer ganz so einfach. Dann kommen Fragen und Gedanken auf und um einen Teil hiervon zu beantworten, den Einsatzkräften ein Rüstzeug hierfür an die Hand zu geben, lud die Bereitschaft Weilheim vom Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck e.V. zu einem Fortbildungsabend am 06.10.2017 mit dem Thema: Umgang mit dem Tod, in ihre Räumlichkeiten ein.

Stefan Jäck vom gleichnamigen Bestattungshaus in Weilheim machte im Rahmen seines einfühlsamen Vortrages darauf aufmerksam, dass der natürliche Tod als solches, zum Leben des Menschen gehört und somit unter Umständen auch die bestgemeinten und sicherlich hochqualifizierten Rettungsmaßnahmen durch die HvO`s, des Rettungsdienstes und des Notarztes zum Scheitern verurteilt sein können. Dass der Tod eines Patienten nur durch einen Arzt festgestellt werden darf, das war den Fortbildungsteilnehmern natürlich allen klar. Im weiteren Verlauf des Abends ging Stefan Jäck unter anderem noch ausführlich auf die Themen:
  • eventuelle Gründe für einen Einsatzabbruch
  • der natürliche Tod
  • sichere und unsichere Todeszeichen
  • der unnatürliche Tod
  • Verhalten an einem eventuellen Tatort
  • die Bergung eines Verstorbenen
  • die ärztliche Leichenschau
  • die Leichenschau durch den Kriminaldauerdienst
  • die Beschlagnahme und anschließende Arbeit eines Staatsanwalt
  • die Arbeit der Rechtsmedizin 
  • die Bestattung
ein. Nachdem alle Fragen der Teilnehmer durch Stefan Jäck ausführlich beantwortet wurden, bedankte sich Martin Beuker, Initiator dieses Fortbildungsabend, bei allen recht herzlich und erinnerte alle Teilnehmer nochmals daran, dass sie bei Bedarf sich jederzeit und rund um die Uhr an die Psychosoziale Unterstützung für Einsatzkräfte, Bestandteil des Notfallnachsorgedienstes beim Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck e.V. vom Deutschen Roten Kreuz, über die bekannte „Notrufnummer“ vertraulich wenden können. Abschließend konnte noch das neue Bestattungsfahrzeug und dessen Ausstattung des Weilheimer Bestattungshauses Stefan Jäck besichtigt werden. Fakten:
Derzeit verfügt die DRK Bereitschaft Weilheim über ca. 60 Einsatzkräfte (Mitglieder sind es natürlich mehr) und 30 hiervon nehmen aktiv und ehrenamtlich am HvO-System teil. Im Durchschnitt werden sie jährlich per Funkmelder, ebenfalls rund um die Uhr zu ca. 350 HvO-Einsätzen gerufen.