Im Ernstfall müssen die unterschiedlichsten Helfer zusammenarbeiten. Auch bei der Suche nach Vermissten gehen oft Angehörige verschiedener Rettungshundestaffeln gemeinsam in den Einsatz. Um darauf gut vorbereitet zu sein, übte am vergangenen Samstag ein Großteil der Rettungshundestaffeln aus dem Landkreis Esslingen mit Kräften des DRK Kreisverbandes Esslingen den Ernstfall.
Groß war das Aufgebot an Hundeführern und Rettungshunden am Wochenende im Sauhag zwischen Neuhausen und Wolfschlugen: Hier übten die Rettungshundestaffeln des ASB Esslingen, BRH Mittlerer Neckar, und DRK Nürtingen-Kirchheim/Teck gemeinsam. Aufgabe für die Teams war die Suche nach mehreren vermissten Personen in dem Waldgebiet, von denen angenommen wurde, dass diese sich in einer hilflosen und lebensbedrohlichen Lagen befinden könnten.
Zu Beginn waren die Führungskomponenten des DRK Kreisverbandes Esslingen gefordert. Sie mussten die nötigen Strukturen für den Einsatz mit ihren Einsatzleitwagen schaffen. Sobald diese bereit waren, machte der Einsatzleiter eine kurze Lageeinweisung für alle Beteiligten. Der Fachberater Rettungshunde – eine speziell geschulte Fachkraft aus dem Bereich Rettungshundearbeit – teilte anhand der Stärkemeldungen der Rettungshundestaffeln das abzusuchende Gebiet den jeweiligen Suchteams zu. Parallel bereiteten die Einsatzkräfte in den Einsatzleitwägen Personenbeschreibungen vor, legten die Parameter für die Kommunikation während der Suche fest und richteten den Bereitstellungsraum für nachrückende Kräfte ein.
Zügig rückten die Rettungshundestaffeln in ihr zugeteiltes Suchgebiet ab. Bei der langsam einsetzenden Dunkelheit zeigten sich schnell die Vorteile der Suche mit Hunden. „Während der Mensch mit den Augen sucht, nutzt der Hund vor allem seine feine Nase und kann damit Personen bei günstiger Witterung auch aus größerer Entfernung gut wahrnehmen“, erklärt Nicolas Herdin von der Rettungshundebereitschaft des DRK Nürtingen-Kirchheim. Dies spare zum einem Personal: „Ein Rettungshund kann hierbei rund 50 Menschen ersetzen“, so der Staffelleiter. Auch der Faktor Zeit spreche für die Suche mit Hunden: „Die Hunde können sich deutlich agiler im Gelände bewegen“, so der DRK-Mann. Zeit, die im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden könne.
Während die Rettungshundeteams und Helfer im Wald nach den vermissten Personen suchten, wurde im Bereich der Einsatzleitung aufgrund der Dunkelheit die Komponente Technik und Sicherheit des DRK Kreisverbandes Esslingen nachalarmiert, die kurze Zeit später für die entsprechende Beleuchtung im Bereich des Bereitstellungsraums und der Einsatzleitung sorgte.
Nach einiger Zeit kam dann über den Digitalfunk die dringliche Meldung einer Rettungshundestaffel: Schwerverletzte, unterkühlte, bedingt ansprechbare Person aufgefunden. Beginnen mit der Erstversorgung. Benötigen dringend Unterstützung, Koordinaten folgen.“
Anhand der genauen Position des Verletzten, die auf dem Bildschirm in der Einsatzleitung markiert ist, wird nun der bereitstehende Rettungswagen zur Unterstützung in den Wald entsandt, sodass der Patient so schnell wie möglich die ideale Versorgung erhält.
Der Organisator, der Einsatzleiter vor Ort und die restlichen beteiligten Einsatzkräfte zeigten sich durchaus zufrieden mit Ablauf und Erfolg der Übung. „Natürlich zeigen sich in solchen Situationen immer Verbesserungsmöglichkeiten, die nun akribisch von den jeweiligen Führungs- und Leitungskräften, sowie Ausbildern aufgearbeitet werden“, so Herdin.
Nach der Übung galt für alle Einsatzkräfte die Einsatzbereitschaft wiederherzustellen, denn alle Einsatzformationen stehen der Bevölkerung 365 Tage im Jahr rund um die Uhr kostenlos und ehrenamtlich zur Verfügung. (drk)