(Bericht von Nicole Mohn) Sicherheit geht vor: Beim DRK Kreisverband Nürtingen-Kirchheim setzen die Kurse des umfangreichen Gesundheitsprogramms derzeit Corona-bedingt aus. „Das Risiko, insbesondere für unsere vielen hochbetagten Teilnehmer wäre zu hoch“, sagt Anja Heidler-Michalec vom Kreisverband. Im Herbst will das DRK einen vorsichtigen Neustart wagen – mit entsprechenden Hygienekonzepten und Abstandsregeln. Mit dem Einsetzen der Infektionswelle zogen die DRK -Verantwortlichen landesweit bereits in der zweiten Märzwoche noch vor dem Lockdown die Konsequenz und sagten alle Bewegungskurse ab.
Nahezu alle der Teilnehmer vermissen seither etwas Wichtiges in ihrer Wochenroutine – auch Christine Kazmaier geht es so. Viele Anrufe hat die Koordinatorin, beim Kreisverband verantwortlich für die Fortbildungsangebote der Übungsleiterinnen und selbst als Kursleiterin aktiv, in den zurückliegenden Wochen bekommen. „Alle, mit denen ich Kontakt hatte, sagen: Unsere Gymnastik fehlt uns sehr“, berichtet Kursleiterin Christine Kazmaier. Denn nicht selten kennen sich die Kursteilnehmer über viele Jahre. „Das Miteinander und der Austausch sind ebenso wertvoll wie die Übungen, die wir zusammen machen“, sagt sie. Trotz allem sei aber bei durchweg allen die Einsicht da, dass es derzeit nicht anders möglich ist. Damit die Männer und Frauen der Gymnastikprogramme um fit zu bleiben, zumindest zuhause etwas weitertrainieren können, hat der DRK Kreisverband ein kleines Heft mit verschiedenen Übungen und Trainingseinheiten aus den Gesundheitsprogrammen erstellt und an alle Teilnehmer verschickt. Der Schwerpunkt liegt dabei vor allem auf der Sturzprophylaxe. Zur Freude aller sollen nach den Sommerferien die Kurse der Gruppen im Kreisverbandsgebiet wieder anlaufen. Hierfür wurde ein strenges Hygienekonzept erarbeitet, dessen Einhaltung Grundlage für die Wiederaufnahme des Übungsbetriebes ist. Neben der Handdesinfektion wird ein besonderes Augenmerk auf möglichst großen Abstand zueinander während aller Übungen gelegt. „Dinge wie Paararbeit und liebgewonnene Spiele wird es zunächst nicht mehr geben dürfen“, bedauert Christine Kazmaier. Auch dürfen vorerst keine Geräte des DRK verwendet werden, die Teilnehmer müssen Materialien wie Handtücher oder Stöcke selbst mitbringen. Da viele der Teilnehmer alleinstehend sind und gerade in Corona-Zeiten meist wenige bis gar keine Körperkontakte haben, regt die Ausbilderin an, Elemente zur Pflege des eigenen Körperkontaktes und der Körperwahrnehmung in die Übungsstunden aufzunehmen. Kleine Rituale, die sich zum Beispiel in den Abschluss der Übungsstunde leicht integrieren lassen, sind die Massage von Händen, Unterarmen oder einzelnen Fingern, das Streichen und Abklopfen über Arme und Beine und ähnliche Übungen. Ihre Ideen für Gymnastikstunden nach der Aufhebung er Kontaktsperre hat Christine Kazmaier für die Kursleiterinnen und – leiter in einem kleinen Übungsheft zusammengefasst. Denn auch die regelmäßigen Fortbildungskurse, die die langjährige Ausbilderin normalerweise für diese gibt, sind derzeit wegen des Virus gestrichen. Inzwischen haben mehrere DRK-Landesverbände die kompakte Schulungs-Broschüre adaptiert: „Die Anregungen und Vorschläge haben Manuela Köhler vom DRK –Landesverband Baden-Württemberg so begeistert, dass die Übungsanleitung nun als Fortbildungsbroschüre für alle Kreisverbände innerhalb des Landesverband aufgelegt worden ist“, berichtet Anja Heidler-Michalec.
Weitere vier Landesverbände nutzen das umfangreiche Material von Christine Kazmaier für die Fortbildung ihrer ÜbungsleiterInnen. Christine Kazmaier und die vielen Teilnehmer der Gymnastikgruppen hoffen inständig, dass es nach den Sommerferien endlich wieder weitergeht. Gerne sind dann auch neue Gesichter bei den Angeboten des DRK- Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim willkommen. „Wir würden uns sehr freuen, wenn sich Interessenten melden, die als Übungsleiter für unser Gesundheitsprogramm tätig werden möchten“, ergänzt sie. Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, melden Sie sich bitte bei Frau Heidler-Michalec unter 07022-7007-29.