Am Dienstag besuchte Matthias Gastel, MdL, das DRK-Seniorenzentrum Kalixtenberg in Weilheim/Teck.
Geschäftsführer Stefan Wiedemann, Prokuristin Iris Händler und Fachliche Leitung Sandra Mayer stellten sich den Fragen des Abgeordneten.
Vorherrschendes Thema war hierbei die Gewinnung von Fachkräften in den DRK-Seniorenzentren. Um einem potentiellen Fachkräftemangel entgegen zu wirken, setzen die Seniorenzentren seit Jahren darauf, zusätzliche Kräfte - auch aus dem Ausland - zu gewinnen. „Inzwischen sind rund 570 Mitarbeiter aus 40 Nationen bei uns beschäftigt, bei den 53 Auszubildenen liegen wir mit 22 Herkunftsländern sicher über dem Durchschnitt“, betonte Händler. GF Wiedemann berichtete, dass durch die geltende Impfpflicht trotz 97% Impfquote die ungeimpften Mitarbeiter in den acht Seniorenzentren fehlen.
Das Leitungsteam berichtete Gastel auch darüber, dass nirgends so viel kontrolliert wird wie in der Pflege und äußerte den Wunsch nach einer konstruktiveren Zusammenarbeit der Prüforgane mit den Mitarbeitern der Seniorenzentren.
Dr. Natalie Pfau-Weller, MdL, die in ihrer Funktion als Stellv. Präsidentin des DRK-Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim/Teck e. V. mit vor Ort war, wollte in Erfahrung bringen, wie das Berufsbild Altenpfleger*In attraktiver gestaltet werden kann. Stefan Wiedemann betont, dass hier der Fokus klar auf der Nachwuchsförderung liegt. In den DRK-Seniorenzentren sind beispielsweise zahlreiche FSJler/BFDler tätig – auch hier international: Von zehn kommen sechs aus dem Ausland - die weiteste Anreise hat aktuell ein Freiwilliger aus Madagaskar, weitere werden folgen. Neben der Verbesserung der Deutschkenntnisse ist der Freiwilligendienst ein guter Einstieg in das Berufsbild des Altenpflegers. Auch Schulpraktika oder Teilnahme am Boys Day ermöglichen ein erstes Schnuppern und führen bei manchen vielleicht zur entsprechenden Berufsfindung. Auch der aktuell in der Politik diskutierte Freiwillige Dienst könnte einen Beitrag zur Nachwuchsförderung leisten. „Vielleicht ist es aber auch die noch unzureichende Digitalisierung, die junge Leute abschreckt, denn hier wird noch viel „Old School“ geschafft“, betont Wiedemann. Händler ergänzt: „Um mit dem nötigen Engagement dabei zu sein, ist das Wichtigste für uns, sich bewusst für das Berufsbild Pflege zu entscheiden“. Auszubildenen treffen in den DRK-Seniorenzentren auf gute Rahmenbedingungen. Eigens für die Schüler wurde die Stelle der „Ausbildungskoordinatorin“ geschaffen. Diese unterstützt sowohl die Auszubildenden als auch deren Mentoren. Im Haus Kalixtenberg entsteht momentan im Neubau ein Schüleranleiterzimmer, welches später von allen acht DRK-Seniorenzentren genützt werden kann.