· Pressearchiv 2023

ILSE rettet Leben

Die CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Natalie Pfau-Weller besuchte am 26. Juli 2023 gemeinsam mit dem Staatssekretär des Innenministeriums Thomas Blenke MDL, dem Landtagskollegen Andreas Schwarz, Landrat Heinz Eininger, der ersten Landesbeamtin Dr. Marion Leuze-Mohr und dem örtlichen Bürgermeister Ingo Rust die integrierte Leitstelle in Esslingen.

„Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst, was können wir für Sie tun?“ Seit 1978 laufen die Notrufe des gesamten Landkreises bei der Leitstelle Esslingen zusammen; sie ist für rund 540.000 Einwohner*innen zuständig und damit eine der größten im Land.
2017 machte die gemeinsam vom Landkreis Esslingen und der DRK Rettungsdienst Esslingen-Nürtingen gGmbH getragene Einrichtung einen entscheidenden Schritt nach vorne: Feuerwehr und Rettungsdienst, die vorher nur für Anrufe aus ihrem jeweiligen Bereich zuständig waren, arbeiten seitdem gleichwertig und bereichsübergreifend in der Leitstelle zusammen. „Durch die Etablierung von ILSE, der Integrierten Leitstelle Esslingen, ist der Landkreis noch sicherer geworden: Schnell und kompetent bearbeiten die speziell ausgebildeten Leitstellendisponenten jeden Notruf“ betont Rolf Wieder, langjähriger Leiter des Fachbereichs Rettungsdienst in der Leitstelle.

Nach der Besichtigung der Integrierten Leitstelle trafen sich die Politiker zu einem Informationsaustausch mit den zuständigen Vertretern der ILS Esslingen, darunter Guido Kenner, Leiter des Amts für Katastrophenschutz und Feuerlöschwesen sowie Kreisbrandmeister des Landkreises; Mathias Imhof, Leiter der Integrierten Leitstelle im Fachbereich Feuerwehr; Rolf Wieder, Leiter der Integrierten Leitstelle im Fachbereich Rettungsdienst; Rafael Dölker, Kreisgeschäftsführer des DRK und Michael Wucherer, Rettungsdienstleiter.
Während des Austauschs wurden verschiedene Themen und Fragen erörtert, wie beispielsweise die Auswirkungen der Herausnahme der Rufnummer 116117 aus der ILS auf den Rettungsdienst, die möglichen Konsequenzen der Hilfsfristen im Rettungsdienstplan, die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Überarbeitung des Rettungsdienstgesetzes in Baden-Württemberg und die nächsten Schritte nach einem Strukturgutachten.
Staatssekretär Thomas Blenke berichtete, dass das Rettungsdienstgesetz derzeit einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen wird, um die notwendige Planungssicherheit für die Notfallrettung festzulegen. Zudem wird an einem Leitstellengesetz gearbeitet, mit dem Ziel, eine einheitliche Technik sowie landesweit einheitliche Qualitätsstandards zu schaffen und damit den Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg insgesamt zu stärken.
Dr. Natalie Pfau-Weller betonte nach ihrem Besuch: „Die Integrierte Leitstelle Esslingen ist das unverzichtbare Herzstück der Gefahrenabwehr im Bevölkerungsschutz. Als zentrale Anlaufstelle für Menschen in Notfällen spielt sie eine maßgebliche Rolle für die Sicherheit und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land. Die effiziente und koordinierte Arbeit der ILS ist von unschätzbarem Wert, um in Krisensituationen schnell und angemessen zu reagieren und Leben zu retten. Ihr Engagement und ihre Professionalität sind von großer Bedeutung, und ich möchte dem gesamten Team der ILS Esslingen meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen. Ihre hingebungsvolle Arbeit trägt dazu bei, dass wir uns auf die bestmögliche Hilfe und Unterstützung verlassen können, wenn wir sie am dringendsten benötigen.“

Die Integrierte Leitstelle Esslingen:
51 Mitarbeitende arbeiten bei der Leitstelle. Im 24/7 besetzten zentralen Leitraum sind bis zu acht Mitarbeitende im Einsatz und bearbeiten pro Jahr fast 500.000 Anrufe, die über die Notrufnummer 112 oder die Krankentransportnummer 19222 eingehen – technisch bestens ausgestattet mit fünf Bildschirmen pro Arbeitsplatz. Geht ein Notruf ein, wird zunächst die Schwere des Falles geprüft und entweder direkt geholfen, an den Hausarzt weitergeleitet oder ein Einsatzfahrzeug auf den Weg geschickt; dank umfangreicher Datenbanken im Hintergrund ist eine schnelle Verortung der Notfallstelle möglich.

Nicht jeder Anruf ist jedoch ein Notfall; so berichtet ein Mitarbeiter der Leitstelle, dass sogenannte Hosentaschenanrufe (d. h. das Smartphone in der Tasche setzt unbeabsichtigt ein Notruf ab) oder aufgrund von Ortungssystemen bedingte Fehlalarme tlw. bis zu 30 % der Anrufe ausmachen. Die Arbeit ist sehr anspruchsvoll: Starke Nerven benötigt das Team beispielsweise, wenn sie über das Telefon eine Reanimation anleiten müssen. Umso erfreulicher ist es, wenn die Mitarbeitenden eine positive Rückmeldung oder ein Dankeschön bekommen, weil sie Menschen in der Not helfen konnten.