· Pressearchiv 2023

„Fiaccolata“ 2023 machte Station in Weilheim

Auf ihrer Tour durch Deutschland bis ins italienische Solferino machte die „Fiaccola“ - die Rotkreuzfackel der Hoffnung und Menschlichkeit - am 02. Juni im Gebiet des DRK-Kreisverbands Nürtingen-Kirchheim/Teck Station.

Übergeben wurde die Fackel von den Kameradinnen und Kameraden des DRK-Kreisverbandes Ludwigsburg an die Mitglieder der DRK-Bereitschaft Weilheim, die das Ereignis mit einem Festle und als Höhepunkt mit einem nächtlichen Fackellauf durch die Straßen von Weilheim feierten.
Die DRK-Bereitschaft Weilheim begeht in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum: ein schöner Anlass, sich als Haltepunkt für die Fackel zu bewerben. Mit dem DRK-Seniorenzentrum Haus Kalixtenberg wurde ein passender Übergabeort gewählt, da über Jahrzehnte ein besonders gutes Verhältnis zwischen der Einrichtung und der DRK-Bereitschaft besteht.

„Die Arbeit im Seniorenzentrum wird durch die DRK-Kameradinnen und -Kameraden in vielfältiger Weise unterstützt“, bestätigte Einrichtungsleiterin Petra Schott  das hervorragende und harmonische Zusammenwirken zwischen Haupt- und Ehrenamt und hieß die zahlreichen Gäste - darunter mehrere Bürgermeister und Stellvertreter aus dem Verwaltungsverband Weilheim - zum Stehempfang vor dem Haus herzlich willkommen. Für Iris Händler, Prokuristin der DRK-Seniorenzentren, war die Fackelübergabe „ein ganz persönlicher Moment des Innehaltens, aus dem man Verbundenheit und Kraft schöpfen kann“.

Im Namen des DRK-Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim begrüßte Dr. Nathalie Pfau-Weller MdL die Fackel und deren Überbringer aufs herzlichste in Weilheim und unterstrich in ihrem Grußwort die Notwendigkeit eines gelebten humanitären Völkerrechts. „Menschlichkeit und Humanität sind die Grundpfeiler für ein friedliches Zusammenleben“, ist sich die Vizepräsidentin des DRK-Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim/Teck der wichtigen Symbolik des Fackellaufes bewusst. Sie wünschte der „Fiaccola“ eine gute Weiterreise und dass „das Licht der Hoffnung und Menschlichkeit niemals erlischt“.

Bürgermeister Johannes Züfle kann „den Geist der Hoffnung“ überall in Weilheim spüren. Deshalb war es ihm ein besonderes Anliegen, persönlich und im Namen seiner Amtskollegen allen Menschen, die sich für ihre Mitmenschen einbringen - ob im Ehrenamt oder im Hauptamt - für ihre wertvolle Arbeit im Zeichen der Menschlichkeit zu danken.

DRK-Bereitschaftsleiter Andreas Schober freute sich, „dass es gelungen ist, die Fackel nach Weilheim zu bekommen.“ Ein schönes Ereignis und ein Höhepunkt im diesjährigen Jubiläumskalender, nicht nur für die Bereitschaft, sondern für den gesamten DRK-Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck, dessen Kreisbereitschaftsleiter Schober in Personalunion ist. Es war ihm deshalb eine besondere Ehre, die Fackel von seinen Ludwigsburger Kreisbereitschaftskollegen Elke Velm und Steffen Schassberger entgegenzunehmen.

Nach Sektempfang und Übergabe trat die Fackel ihre Tour durch den Verwaltungsraum Weilheim an, mit Stationen an den Rathäusern in Neidlingen, Bissingen, Holzmaden, Ohmden und Weilheim. In der Weilheimer Schlossscheuer wurde bei „ma guada Fäschd“ bis zum Einbruch der Dunkelheit ausgiebig gefeiert und dem Höhepunkt der Veranstaltung entgegengefiebert: Begleitet von haupt- und ehrenamtlichen DRK´lern, die ebenfalls mit Fackeln ausgestattet waren, zogen mit beginnender Nacht in einem imposanten Fackellauf rund 70 Personen durchs Städtle, was bei der Bevölkerung für viel Aufmerksamkeit und Interesse sorgte.

Einen Tag später wurde im Beisein einer Abordnung aus Weilheim die Fackel feierlich auf dem Ulmer Münsterplatz an die Kameradinnen und Kameraden des DRK-Kreisverbandes Ulm weitergereicht.

Hintergrund:
Am 24. Juni 1859 wird der Schweizer Henry Dunant auf einer Geschäftsreise mit den Konsequenzen der Schlacht von Solferino konfrontiert, einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte.
Die Schlacht gilt als Geburtsstunde des Roten Kreuzes. In den Tagen nach der Schlacht wurde die etwa acht Kilometer entfernte Stadt Castiglione delle Stiviere durch die Aktivitäten von Rotkreuzbegründer Dunant zum Mittelpunkt der Hilfeleistungen für die Verwundeten.
Um daran zu erinnern, veranstaltete das Italienische Rote Kreuz das erste Mal im Jahr 1992 einen Fackelzug von Solferino nach Castiglione delle Stiviere. Seither nehmen Menschen aus der ganzen Welt alljährlich am 24. Juni an dem Fackelzug - italienisch „Fiaccolata“ - teil, um an die Anfänge der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu erinnern. Zu Ehren von Henry Dunant und im Gedenken an die grausame Schlacht ziehen jährlich tausende Rotkreuz-Freunde begeistert und hoffnungsfroh mit Fackeln durch die Straßen der beiden Orte. Mittlerweile ist dieser Friedensmarsch zur festen Tradition im Rotkreuzkalender geworden und fördert die Ideale von Menschlichkeit und Zusammenhalt, die dem Roten Kreuz zugrunde liegen.

Da nicht alle Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler an der Fiaccolata in Italien teilnehmen können, hat das Deutsche Rote Kreuz einen eigenen Fackellauf nach Solferino initiiert. Nach der Art eines olympischen Staffellaufs wird dabei das „Licht der Hoffnung und der Menschlichkeit“ in Form einer Ölfackel durch ganz Deutschland von Rotkreuzgliederung zu Rotkreuzgliederung weitergereicht. 
Am 9. Februar 2023 startete der Fackellauf in Flensburg/Schleswig-Holstein und wird nach verschiedensten Stationen in Deutschland über Österreich am 24. Juni Solferino erreichen.