· Pressearchiv 2018

Eine kleine Rotkreuzdose im Kühlschrank kann Leben retten!?

(12.10.2018/Roland Rath) Einen Kühlschrank gibt es eigentlich in jeder Wohnung und ist auch dort meist leicht aufzufinden. Warum sollte man also dort nicht neben den üblichen Lebensmitteln auch nicht noch gleich die wichtigsten und eventuell lebensrettenden Informationen aufbewahren? Die, aus Großbritannien stammente Idee fand man beim Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck vom Deutschen Roten Kreuz so gut, dass man im Rahmen eines Pressegespräches dieses neue Projekt vorstellte und gleich ins Leben rief.

In ihrer Ausgabe vom 09.10.2018 berichtete die Nürtinger Zeitung über den Start dieses Projektes wie folgt:

Lebensretter aus dem Kühlschrank

09.10.2018, Von Nicole Mohn  Rotkreuzdose liefert im Notfall schnellen Überblick über Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente Ein Notfall, der Arzt ist da. Jetzt soll dem Patienten schnell und wirksam geholfen werden. Doch in Ausnahmesituationen sind Informationen zu Vorerkrankungen, Medikamenten oder Allergien meist nicht gleich bei Hand – oder die Angehörigen so unter Schock, dass sie den behandelnden Ärzten nicht sofort weiterhelfen können. Eine Notfalldose im Kühlschrank kann da Leben retten. Kleine Dose, große Wirkung Kreissozialleiter Erich Hogen, Anja Heidler-Michalec und Kreisgeschäftsführer Klaus Rau werben für die Rotkreuzdose, die im Notfall den Helfern entscheidende Informationen geben kann. Foto: Nicole Mohn NÜRTINGEN. Situationen wie diese erleben Rettungskräfte immer wieder: Ein Mann ist gestürzt. Bewusstlos liegt er im Treppenhaus. Notarzt und Krankenwagen rücken an. „Hat er irgendwelche Vorerkrankungen“, will der Sanitäter wissen. Gute Frage. Der Sohn und die Tochter sind weit weg, müssen erst per Telefon befragt werden. Wer der Hausarzt ist, weiß auch niemand im Haus. „Für die Helfer vom Rettungsdienst und den Notarzt können das entscheidende Hinweise sein“, sagt Anja Heidler-Michalec vom DRK-Kreisverband Nürtingen-Kirchheim. In Fällen wie diesen sorgt eine sogenannte Notfalldose dafür, dass alle wichtigen Daten des Patienten schnell und kompakt vorliegen. Das DRK Nürtingen-Kirchheim will diese kleinen Helfer für die Rettungsdienste nun auch in Nürtingen und Umgebung bekannt machen. Die handlichen, rund zwölf Zentimeter hohen Plastikdosen mit Schraubverschluss variieren zwar in der Farbe – alle enthalten aber ein Datenblatt mit den relevanten Informationen über den oder die Wohnungsbewohner. Neben persönlichen Daten wie Geburtsdatum, Name der Krankenkasse und wichtigen Informationen wie der Blutgruppe gibt das Datenblatt Auskunft über etwaige Vorerkrankungen. In dem klar gegliederten Formblatt wird zudem der Medikamentenplan ebenso wie eine mögliche Wirkstoff-Unverträglichkeit dokumentiert. Auch wo die Medikamente aufbewahrt werden, kann hier vermerkt werden. Zusätzlich bietet das Datenblatt Informationen zum Hausarzt und den Pflegedienst sowie Kontaktpersonen, die im Notfall verständigt werden sollen. Um Verwechslungen zu vermeiden kann auch ein Foto des Patienten eingeklebt werden. Aufbewahrt werden die Dosen im Kühlschrank. „Der ist in der Regel in jedem Haushalt schnell und ohne Probleme für die Einsatzkräfte zu finden“, erklärt Anja Heidler-Michalec vom DRK-Kreisverband Nürtingen-Kirchheim. Zwei kleine Aufkleber an der Innenseite der Haustür sowie am Kühlschrank signalisieren Sanitätern und Notarzt, dass eine Notfalldose dort hinterlegt wurde. Die Idee zur Dose stammt aus Großbritannien: „Aber auch bei uns verbreitet sich die Dose inzwischen“, sagt DRK-Kreissozialleiter Erich Hogen. Im Landkreis gibt es erste Initiativen, die Notfalldose bekannter zu machen. In Filderstadt und im Raum Weilheim/Kirchheim sind bereits entsprechende Aktionen gestartet. Nun will das DRK auch im Raum Nürtingen sowie den umliegenden Gemeinden und Städten die Notfalldose bekannter machen. „Das ist eine sehr sinnvolle Idee zur Vorsorge in Notfällen, die wir unterstützen möchten“, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Klaus Rau. Ab sofort gibt der Kreisverband deshalb die Rotkreuzdosen aus – und das kostenfrei. Zu haben ist die signal-rote Dose in Apotheken im ehemaligen Oberamtsbezirk Nürtingen. Interessenten können sich aber auch direkt an den Kreisverband wenden. Die Kosten von rund zwei Euro pro Rotkreuzdose trägt der Verband. „Wir haben uns dazu entschlossen, um die Rotkreuzdose möglichst großflächig in die Haushalte zu bringen, sagt Rau. Derzeit sucht das DRK Nürtingen-Kirchheim noch nach Sponsoren, die das Projekt unterstützen. Wer die Aktion mit einer Spende unterstützen will, kann das über die Spendenboxen in den Apotheken tun, die die Dosen ausgeben. Oder eine Spende an den Kreisverband leisten. Nähere Informationen zur Rotkreuzdose gibt es beim Kreisverband bei Anja Heidler-Michalec, Telefon (0 70 22) 70 07-29, hier auf unserer Website sowie unter rotkreuzdose.de.