Unter Früher, als der Truppenübungsplatz Münsingen noch in Betrieb war, sah man solche Fahrzeugverbände des Öfteren und wusste auch genau, wie man sich zu verhalten hatte und man hat es auch noch in den Fahrschulen gelehrt. Einfach mal Opi oder Omi fragen. Heute sieht man nur noch ganz selten Fahrzeugverbände auf unseren Straßen.
Nun mal eins nach dem Anderen.
Gerade erst haben die Schulferien begonnen und schon nehmen 18 ehrenamtliche Rotkreuzler aus den DRK Bereitschaften: Großbettlingen, LenningerTal, Neckartenzlingen, Nürtingen und Wendlingen vom Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck e.V. an der
2teiligen Fahrerausbildung: Führen von Fahrzeugen im Verband“
unter der Leitung von Mathias Schmollack, Zugführer der EE 3, und Alexander Bauer, stv. Zugführer der EE 3 im Landkreis Esslingen, teil.
Jetzt könnte man sich fragen, warum machen die das und warum ist diese Ausbildung überhaupt nötig – die haben doch alle schon einen Führerschein. Diese Frage ist einfach zu beantworten. Im Rahmen des breitgefächerten Aufgabengebietes beim Deutschen Roten Kreuz im Bereich des Katastrophen- und Bevölke-rungsschutz kann es vorkommen, das im Rahmen eines Großschadensereignisses mehreren Fahrzeugen incl. Personal und Material über weite Strecken (teilweise sogar bundesweit) verlegt werden müssen. Dies wird dann kontrolliert/koordiniert in einem "Verband" nach §27 StVO durchgeführt. Und das, das will wirklich gelernt werden.
Am ersten Abend, dem theoretischen Teil wurden im DRK-Heim in Großbettlingen in anschaulicher und verständlicher Weise unter anderem die Themen:
- Grundkenntnisse Verhalten bei Fahrten im Fahrzeugverband
- Aufbau und Struktur eines Fahrzeugverbandes
- Hinweise zur Planung von Fahrtstrecken
- Zusätzliche Ausstattung von Fahrzeugen
- Fahrgeschwindigkeiten und Fahrzeugabstände
- Struktur, Strecke, technische Halte, Pausen und zeitlicher Ablauf
bearbeitet und den Teilnehmern näher gebracht.
Nun, im zweiten Teil traf man sich gegen 9:00 Uhr beim DRK Katastrophenschutz-Zentrum Owen um die 8 Fahrzeuge gemäß den Vorschriften und mit den erforderlichen Kennzeichnungsflaggen aufzurüsten. Bei den hochsommerlichen Temperaturen und unter Berücksichtigung, dass die Fahrzeuge des Katastrophenschutzes über keine Klimaanlage verfügen, durfte natürlich auch die entsprechende Menge an Getränke nicht vergessen werden. Pünktlich um 9:30 Uhr begann das „Übungsabenteuer Mot-Marsch“.
Nach 7 Stunden und 230 km war es geschafft.
Erfolgreich und ohne Schaden konnte nach dem erforderlichen Tanken, Reinigen und Ausfüllen des Fahrtenbuches der Fahrzeuge, diese wieder einsatzklar entsprechend abgestellt und die Teilnehmer, nach einem herzlichen Dankeschön durch Mathias Schmollack und Alexander Bauer, in ihr wohlverdientes Restwochenende „entlassen“ werden.
Im Rahmen eines persönlichen Gespräches mit einem Teilnehmer erfuhr ich, dass das Fahren eines Fahrzeuges im Verband kein „Kinderspiel“ ist und wirklich die volle Konzentration erfordert. Muss doch, im Vergleich zum „normalen Autofahren“ auf die Einhaltung der diversen Vorschriften, den Abstand zum Vorder- und Hin-termann, die unterschiedlich erforderlichen Abstände, das entsprechende Aus- und Einfahren an Kreuzungen und die entsprechenden Geschwindigkeiten und, und, und - beachtet werden. Nur gut, dass ich, um im Einsatzfall die nötige Ruhe und Routine zu haben, dies bei solchen Ausbildungsmaßnahmen immer mal wieder praktisch üben kann.