Die Gemeinde Neckartenzlingen und die Stadt Komló verbindet seit über 30 Jahren eine Städtepartnerschaft. Klaus Rau wohnt in Neckartenzlingen, ist Mitarbeiter der DRK-Kreisgeschäftsstelle in Nürtingen und organisiert schon viele Jahre, teilweise mehrmals im Jahr, ehrenamtlich Hilfstransporte nach Ungarn. Der Bedarf an Pflegebetten und weiteren Einrichtungsgegenständen ist in den Seniorenzentren und im Krankenhaus der rund 25.000 Einwohner zählenden Stadt in Südungarn nach wie vor ungebrochen groß. Die Einrichtungen sind deshalb sehr dankbar, wenn sie gut erhaltene und voll funktionsfähige Gegenstände aus Häusern in Baden-Württemberg erhalten. Die Abgeber wiederum sind sehr froh, dass sie ihre ersetzten Möbel nicht teuer entsorgen müssen, sondern dass diese noch lange in ungarischen Pflege- und Krankenzimmern Verwendung finden. Das ist für beide Seiten vorteilhaft, zudem nachhaltig, stellt einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt dar und schont Ressourcen. Durchgeführt werden die Transporte von Beginn an durch die Firma SioTrans, eine der größten Speditionen in Ungarn. Deren LKWs kommen mehrmals wöchentlich nach Deutschland, entladen dort ihre Waren und nehmen auf dem Rückweg die Hilfsgüter nach Komló mit. Die Beladung der LKWs bei uns erfolgt mit Hilfe von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern oder durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtungen vor Ort, die Entladung in Ungarn meist zwei Tage später in gleicher Weise. Beim Transport ist zu beachten, dass der LKW voll beladen auf seine Reise geht, denn die Transportkosten, die sich nach LKW-Größe und nicht nach Ladung berechnen, muss der Empfänger übernehmen.
Ende November 2022 war im DRK- Seniorenzentrum Haus Kalixtenberg in Weilheim das notwendige Ladevolumen für einen Hilfstransport erreicht. Nach erfolgter Fertigstellung des Erweiterungsbaues wird aktuell das bisherige Bestandsgebäude grundlegend saniert. Im Zuge der Modernisierung erhalten alle Pflegezimmer neue Möbel. Die auszutauschenden Betten sind noch in einem guten Zustand und waren bis zuletzt täglich im Pflegeheim im Einsatz. Gleiches gilt für die Matratzen, Nachtkästchen und Stühle, die im Zuge der Sanierung ebenfalls ersetzt werden. Schwierigster Teil des Transportes ist die Beladung des LKWs. Aus Platzgründen müssen immer 3 Pflegebetten aufeinander gestapelt werden und wenn, wie im Haus Kalixtenberg, keine Laderampe vorhanden ist, anschließend auf die Ladefläche gehoben werden. Dies ist von Hand nicht möglich. Ohne „schweres Ladegerät“ hätten die Helferinnen und Helfer der DRK-Bereitschaft Weilheim, selbst unter größter Anstrengung, ihren Auftrag nicht erfüllen und das Ladeproblem lösen können. Die „kameradschaftliche“ Hilfe aus dem Zentrallager des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg in Kirchheim unter Teck kam deshalb genau zum rechten Zeitpunkt und wurde dankend angenommen. Über das DRK-Zentrallagen auf dem „Hohenreisach“ wird die Versorgungslogistik in Katastrophenfällen abgewickelt. Um für Großereignisse logistisch noch besser gerüstet zu sein, wurde für das Zentrallager ein modernes, größeres und vielseitig verwendbares Hubfahrzeug beschafft. Für den neuen „Manitu“ war sein „Realeinsatz“ daher wahrlich ein reines Kinderspiel. Danke für die unbürokratische Überlandhilfe aus Kirchheim. Die reibungslose Abwicklung des Hilfstransportes zeigt wieder einmal in beeindruckender Weise, was unseres DRK ausmacht: Wir sind ein DRK, Gemeinsamkeit ist unsere Stärke.