„Reichen wir der Zukunft die Hand“
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Die DRK-Zukunfts-Stiftung gibt es seit einem Vierteljahrhundert. In diesen 25 Jahren hat die Stiftung schon viel Gutes in der Region bewirkt getreu ihrem Motto „Der Heimat eng verbunden. Die Zukunft stets im Blick.“ Rösle Bunz ist schuld. Die Bäuerin aus Bissingen/Teck, die bis zu ihrem Tod den idyllisch gelegenen „Eisernen Hof“ bewirtschaftete, vermachte dem DRK nach ihrem Tod ein nicht unerhebliches Vermögen. Dieses Geld legt den Grundstein für das Kapital der DRK-Zukunfts-Stiftung, die anfangs noch den Namenszusatz der ersten Spenderin im Namen trug.
Die Zustifter
Weitere Stifter folgten – 2010 beispielsweise Frida Herrmann. Die Nürtingerin war regelmäßig zu Gast beim DRK – sei es beim Tag der offenen Tür oder dem Seniorennachmittag. Auch das betreute Reisen oder die sozialen und pflegerischen Angebote des DRK nahm sie mit der Zeit in Anspruch. Frida Herrmann war beeindruckt von den vielen Engagierten unterschiedlichen Alters und vermachte der „Organisation für die ganze Familie“ – wie Frida Herrmann sich ausdrückte – ihr gesamtes Vermögen. Auch Kurt Stocker war beeindruckt von der Arbeit des DRK. Der Kirchheimer beschäftigte sich schon lange Jahre intensiv mit dem Roten Kreuz im Allgemeinen und damit natürlich auch mit der Arbeit des DRK-Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim/Teck. Und so bedachte er die DRK-Zukunfts-Stiftung Nürtingen-Kirchheim/Teck großzügig in seinem Testament. Und die vierte und der fünfte im Bund der großen Stifter sind Anita und Ernst Tscheulin. Das Ehepaar aus Owen/Teck stiftete ein 29 Ar großes Grundstück im dortigen Industriegebiet „In der Braike“ und legte damit den Grundstein für den Bau des neuen DRK-Katastrophenschutz-Zentrums. Das Besondere an den beiden Zustiftern ist, dass Ernst und Anita Tscheulin die ersten sind, die der DRK-Zukunfts-Stiftung Nürtingen-Kirchheim/Teck bereits zu Lebzeiten ein Vermögen übertragen haben. Ernst Tscheulin lebt noch heute und ist stolz auf den wichtigen Bau auf „seinem“ Gelände. Diese fünf sind die Säulen der Stiftung. Aber selbstverständlich gibt es noch viele weitere Spenderinnen und Spender, die ihren Teil zur DRK-Zukunfts-Stiftung beigetragen, sie unterstützt und sich finanziell engagiert haben. Schließlich benötigt eine solche Institution – um im Bild zu bleiben - nicht nur Säulen, sondern auch Steine, Dachziegel, Fenster und Türen. Und darum sollen die fünf großen Zustifter zwar ausdrücklich genannt, die anderen Unterstützenden aber nicht unerwähnt bleiben, damit sie ebenfalls in Erinnerung bleiben. Schließlich lässt sich nur gemeinsam viel bewirken. Mit großen Zuwendungen ebenso wie mit vielen kleineren Beträgen.
Die Projekte
Seit 1999 ist die Stiftung nun tätig – und zwar ausschließlich und unmittelbar gemeinnützig und mildtätig. In diesen 25 Jahren wurden zahlreiche Projekte für Jung und Alt, für Rettende und Helfende in und um Nürtingen und Kirchheim gefördert. So wurden beispielsweise die Helfer-vor-Ort-Gruppen in der Region mit Defibrillatoren ausgestattet, Ferienfreizeiten gefördert, Erste Hilfe-Kurse für Kinder angeboten sowie die Hospiz- und Palliativbewegung gefördert. Darüber hinaus unterstützt die DRK-Zukunfts-Stiftung Nürtingen-Kirchheim/Teck auch verschiedene Projekte speziell in der Gemeinde Bissingen/Teck und erfüllt damit den Wunsch von Stifterin Rösle Bunz, ihren ehemaligen Wohnort in besonderer Weise zu berücksichtigen. Unter anderem wurde 2020 der dortige Skaterpark mit Blick auf den Breitenstein gefördert. Gemäß dem Wunsch von Kurt Stocker „dauerhaft Gutes und Sinnvolles im Raum Kirchheim-Nürtingen zu bewirken“, erwarb das DRK das Seniorenzentrum Fickerstift, das seit vielen Jahren unter der Trägerschaft des Kreisverbands betrieben wurde. Frida Herrmann hatte den Wunsch, dass mit ihrem Nachlass dauerhaft Gutes und Sinnvolles für Menschen jedweden Alters bewirkt werden solle. Mit dem Familienzentrum mit Kinderkrippe in Nürtingen wurde dieser Wunsch Realität. Auf dem großen Gelände in Owen, das Tscheulins gestiftet haben, entstand das DRK-Katastrophenschutz-Zentrum, das im März 2016 eröffnet wurde. Der Neubau war ein wichtiger, zukunftsorientierter Schritt für die Region, um auch künftig den vielfältigen und stetig wachsenden Anforderungen des Katastrophenschutzes im Verbandsgebiet gerecht zu werden und im Ernstfall noch besser auf mögliche Katastrophenfälle vorbereitet zu sein. Ein weiteres großes Projekt ist der Bau der Rettungswache in Nürtingen. Das Gebäude ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie auch unzählige kleinere Spenden in der Region Sinn stiften können. Im Oktober 2018 wurde die Rettungswache feierlich ihrer Nutzung übergeben. In dem dreistöckigen Gebäude mit mehr als 1000 Quadratmetern Grundfläche sind neben sechs Rettungswagen für die Notfallrettung auch ein Notarztwagen und ein Adipositas-Rettungswagen für schwergewichtige Patienten untergebracht. Darüber hinaus ist die Rettungswache als Lehr-Rettungswache staatlich anerkannt und bildet einen wichtigen Baustein für die Ausbildung künftiger Notfallsanitäter. Die Liste der realisierten Projekte ließe sich noch deutlich länger fortsetzen. Wen es interessiert, dem sei die Internetseite der Stiftung ans Herz gelegt.
Unter www.drk-zukunftsstiftung.de finden sich auch viele weitere Informationen rund um die Stiftung.
Das Jubiläumsprojekt Es ist unübersehbar: Die DRK-Zukunfts-Stiftung hat viel erreicht in den zweieinhalb Jahrzehnten ihres Wirkens. Ihre Taten und ihr Tun hatten und haben langfristig große Auswirkungen auf die Menschen in der Region. Und dieser positive Effekt wird mit dem neuen Projekt, das aus Anlass des Jubiläums aus der Taufe gehoben wurde, nochmals kräftig verstärkt. Beim gestrigen Festakt wurde bekannt gegeben, dass die „Region der Lebensretter“ realisiert werden soll. Per App können qualifizierte Ersthelfer zum Notfall gerufen werden. Näheres zu dieser Jubiläumsaktion folgt.
Quelle: Nürtinger Zeitung vom 28.09.2024