· Pressearchiv 2020

Kirchheimer Tafelladen trotzt der Corona-Krise

Foto: Markus Brändli
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Pressemitteilung: Schnelle Wiedereröffnung des DRK-Tafelladens trotz Corona-Krise dank guter Zusammenarbeit.

Letzte Woche geschlossen, jetzt Neueröffnung des DRK-Tafelladens in neuen Räumen in der Stadtmitte

Ermöglicht wurde die schnelle Wiedereröffnung des DRK-Tafelladens Kirchheim von MdL Andreas Kenner (SPD) und Gastwirt Michael Holz, die beide in Kirchheim wohnen und dank Ihrer guten Kontakte zu den Eigentümern der ehemaligen Postapotheke das passende Ladenlokal für den Tafelladen gefunden und zur Nutzung als DRK-Tafelladen vorbereitet haben.
Für DRK Kreisgeschäftsführer Klaus Rau sind die guten Kontakte zur Kirchheimer Stadtverwaltung, zu den Kommunalpolitikern, zu ortsansässigen Firmen und zu Initiativen wie „Kirchheim for Future“ und „Foodsharing“ immens wichtig. „Diese übergreifende Zusammenarbeit erleichtert den Neubeginn ungemein. „Wir brauchen solche starken Allianzen, um in dieser außergewöhnlichen Lage das Richtige verantwortlich und schnell tun zu können“. Wie gut die Zusammenarbeit funktioniert zeigt sich jetzt eindrücklich am Beispiel Tafelladen. Ein wahrer Glücksfall für den DRK-Tafelladen Kirchheim, denn erst am vergangenen Dienstag musste der bisherige Standort des Tafelladens in der Henriettenstraße seinen Betrieb einstellen. Der Tafelladen des DRK befand sich im Gebäude der Kirchheimer Feuerwehr und der dortigen DRK-Rettungswache. Zum Schutz dieser kritischen Infrastruktur mit vielen systemrelevanten Beschäftigten war es unumgänglich, den Publikumsverkehr soweit wie möglich einzuschränken, was letztendlich die Schließung bedeutete. Ein weiterer Grund war für DRK Kreisgeschäftsführer Klaus Rau auch in der derzeitig herrschenden allgemeinen Warenknappheit für alle Tafelläden: „Wir haben nur noch sehr wenig Ware erhalten. Wegen den Hamsterkäufen waren die Regale in den Läden leer. So blieb für die Tafeln kaum noch etwas übrig.“              Tafelleiter Peter Schiewe ging es aber erstrangig um den Schutz seiner Mitarbeiter: „Unsere zuverlässigen ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen sind überwiegend älter, gehören also selbst zur Risikogruppe. Für sie ist es deshalb unerlässlich Sozialkontakte zu meiden. Mit vereinten Kräften und durch die Unterstützung vieler Helferinnen und Helfer kann der DRK-Tafelladen nach nur knapp zwei Wochen jetzt, am Freitag, 27.03.2020 in der Max-Eyth-Str. 1 wiedereröffnen. Ermöglicht wird dies auch durch die Mithilfe vieler DRK- Helferinnen und Helfer aus den DRK-Bereitschaften Kirchheim, Wendlingen und Weilheim.  Die ehrenamtlichen DRK-Aktiven haben Anfang der Woche auch den Laden eingerichtet und den Umzug durchgeführt. Weitere Helferinnen und Helfer aus der Bevölkerung sind dem Aufruf des DRK´s gefolgt und haben spontan ihre Mithilfe im Tafelladen zugesagt. Sie werden z.B. für die Abholung der Waren aus den Lebensmittelgeschäften und Bäckereien im Umkreis des Tafelladens eingesetzt.  DRK-Präsident Rolf Siebert ist überwältigt, wie viele Menschen, darunter einige Studenten, ihre durch Schul- und Betriebsschließungen gewonnene Zeit für ein bürgerschaftliches Engagement zur Bewältigung der Corona-Pandemie einbringen. Dies zeigt, dass es in unserer Gesellschaft in schwierigen Zeiten viel Solidarität gibt, wenn Zusammenhalt gefordert ist.  Auch viele örtliche Waren-Spender, darunter bisherige, aber auch einige neue Lieferanten haben bereits unbürokratisch ihre Hilfe zugesagt. Andere wollen mit logistischer Unterstützung oder durch die Versorgung der Helfer zum Gelingen beitragen. Geldspenden sind ebenfalls schon eingegangen. Tafelleiter Peter Schiewe freut sich sehr darüber, dass dadurch wieder ein ausreichendes Warenangebot im Laden den Kunden zur Verfügung steht. Bleibt zu hoffen, dass dies auch in den kommenden Wochen so bleibt.  Für Menschen die im Tafelladen mitarbeiten möchten oder Firmen die uns mit Warenspenden unterstützen wollen, hat da DRK eine zentrale Rufnummer eingerichtet: (0 70 22) 70 07 – 955. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.  Die aktuellen Öffnungszeiten des DRK-Tafelladen Kirchheim sind:
Dienstag und Freitag jeweils 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr. Aufgrund der Corona-Krise sind die Sicherheitsvorkehrungen im Tafelladen höher, als dies bisher der Fall war. Es gibt keinen „Verkauf“ mehr zu äußerst günstigen, symbolischen Preisen; stattdessen erfolgt die Abgabe nun unentgeltlich. Die gespendeten Waren werden bereits in Tüten gepackt, mit möglichst wenig direktem Kontakt an die Kunden ausgegeben. Dringend benötigte Nahrungsmittel können jetzt auch alle durch die Krise bedürftig gewordenen Menschen erhalten. Dazu zählen z.B. Soloselbständige und Künstler, denen die Einnahmen weggebrochen sind. “Die Praxis wird zeigen, ob wir daran noch etwas ändern müssen“, sagt Ladenleiter Peter Schiewe. „auch die organisatorische Abwicklung ist natürlich nicht leicht und lebt vom überdurchschnittlichen Einsatz aller Beteiligten. Ein Bring Service für Menschen, die z.B. wegen häuslicher Isolation oder der Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe Bedarf an einer Lieferung nach Hause haben, soll demnächst eingerichtet werden. Weitere Helferinnen und Helfer, die den Tafelladen dabei unterstützen und Botendienste für ihre Nachbarn und Mitbürger übernehmen wollen, sind herzlich willkommen. Die Verantwortlichen beim DRK sind froh darüber, dass die überwiegend älteren bisherigen Helfer durch Ehrenamtliche aus den DRK-Bereitschaften mit „Helfern vor Ort“ und freiwillig Engagierten aus der Bevölkerung ersetzt werden konnten. Für Kreisbereitschaftsleiterin Heike Gönninger hat oberste Priorität, dass besonders gefährdete Personengruppen keinen weiteren Risiken ausgesetzt werden. Für ältere Helfer und Personen aus Risikogruppen sind die Gefahren einfach zu groß, deshalb bitten wir um Verständnis dafür, dass diese nicht eingesetzt werden können. Die Hilfe für Bedürftige ist dem DRK eine Herzensangelegenheit. Deshalb spielt neben den klassischen Aufgaben in den Bereichen Bevölkerungsschutz, Rettungsdienst, Seniorenpflegeheime, ambulanter Pflegedienst und Essen auf Rädern auch der Betrieb des Tafelladens eine wichtige Rolle.  Die Organisation von Helfereinsatz und Logistik wird in Corona-Zeiten über den zentralen DRK Einsatzstab gesteuert und koordiniert. „Zum Glück können wir beim DRK dabei auf viele Helfer und eine sehr gute Infrastruktur zurückgreifen“, freut sich DRK- Kreisgeschäftsführer Klaus Rau und ist stolz auf seine Mannschaft. Die Aktiven des DRK-Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim/T. e.V. waren schon zu Beginn der Corona-Krise in Kirchheim verantwortlich für die Betreuung der Rückkehrer aus China eingesetzt und haben dies ausschließlich mit ehrenamtlichen Helfern geleistet. Mit dem neuen Tafelladen hilft das DRK jetzt Menschen mit geringem Einkommen um täglich über die Runden zu kommen. Für unsere Arbeit sind wir auf Spenden angewiesen. Wer uns mit einem finanziellen Beitrag unterstützen möchte, kann dies unter dem Stichwort: „Tafelhilfe“ tun. Spendenkonto des DRK bei der
Kreissparkasse Esslingen
IBAN: DE 36 611 500 2000 4820 1988 Wir sagen herzlich danke!
Noch eine dringende Bitte zum Schluss:

Für unsere DRK- Arbeit in Corona-Zeiten, insbesondere für unsere DRK- Seniorenzentren, benötigen wir dringend FFP2-Masken. Diese sind derzeit am Markt so gut wie ausverkauft und nicht oder nur in viel zu geringen Mengen lieferbar. Der Eigenschutz unserer MitarbeiterInnen, die täglich rund um die Uhr an vorderster Linie „alles geben“ ist akut gefährdet. Wir bitten alle, insbesondere auch Firmen und Handwerksbetriebe, die solche Masken einsetzen und derzeit nicht benötigen uns diese zur Verfügung zu stellen. Bitte rufen Sie uns unter der zentralen Rufnummer: 07022- 7007-955 an, wenn Sie FFP2-Masken für uns haben. Vielen Dank.

Nürtingen, 27.03.2020

Klaus Rau Kreisgeschäftsführer