· Pressearchiv 2018

Highlight beim Helferfest vom Deutschen Roten Kreuz in Owen/Teck

(24.05.2018/Roland Rath) Als Highlight beim diesjährigen Helferfest vom Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck e.V. am 06. Mai im und rund um das DRK Katastrophenschutz-Zentrum in Owen/Teck kann wohl die Schlüsselübergabe für den neuen DRK Einsatzleitwagen 2 und somit dessen in Dienststellung bezeichnet werden. Besonders stolz ist man darauf, dass dieser ELW 2 mit Unterstützung der DRK-Zukunftsstiftung selbst finanziert wurde.

Die Zahl 3 scheint in diesem Jahr die „Superzahl“ beim Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck e.V. vom Deutschen Roten Kreuz und seinen Gliederungen zu sein.  Stand doch bereits das diesjährige DRK-Helferfest unter dem Motto:  „Drei auf einen Schlag“ und dieser neue DRK ELW 2 ist, wenn man es genau nimmt, eigentlich die dritte Generation von ELW beim DRK Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck e.V.. Ein Blick zurück Nach der Gründung der DRK Rettungshundestaffel Nürtingen im Jahre 1988 wurde im Rahmen derer Einsätze im Raum Baden-Württemberg durch die damalige Kreisbereitschaftsleitung: Rolf Dubb und Georg Preu sowie Jürgen Briki, damaliger Rotkreuzbeauftragter, festgestellt, dass zur sach- und fachgerechten Abwicklung und Führung dieser Einsätze dringen ein „fahrbares Büro“  benötigt wird. Gesagt, getan. Nach der Genehmigung seitens des Landratsamtes im Jahre 1990 wurde federführend durch Uwe Bantleon das Mannschaftstransportfahrzeug (Ford-Bus) mit dem Kennzeichen ES-8904 um- und ausgebaut. Eine Sitzbank wurde gedreht. Ein Klapptisch, welcher später durch einen Tisch mit Unterschränken und Schubladen ausgetauscht wurde, eingebaut. Ebenso wurde eine „Aufbewahrungsbox“ für 64 extra laminierte UTM-Karten sowie ein Funktelefon mit 2 Sprechstellen, damals ein Novum, und eine abgesetztes Bedienteil für den 4-m-Funk eingebaut. Weiteres Einsatzequipment wurde in einem selbstgebauten Regal im Heck des Einsatzführungsfahrzeuges untergebracht Die Einsatzdatenerfassung erfolgte per Schreibstift auf Papier und die Lagekarte wurde per wasserlöslichen Filzstift auf den bereits genannten laminierten UTM-Karten geführt. Im Jahre 2000 wurde dann der erste Laptop in diesem Fahrzeug gesichtet. Kaum ein Jahr in Betrieb viel im Rahmen einer Katastrophenschutzübung das Führungsfahrzeug des Landratsamtes wegen einem technischen Defekt aus und durch das Einsatzführungsfahrzeug ES-8904 konnte diese Lücke erfolgreich geschlossen werden. Mitte 2011 zeichnete sich dann aber leider ab, dass dieses Fahrzeug den nächsten TÜV nicht bestehen würde und eine entsprechende Instandsetzung als unwirtschaftlich zu bezeichnen wäre. Die Zeit für einen Fahrzeugwechsel war leider viel zu schnell gekommen.  Mitte 2012 war es dann soweit. Ein weiterer Um- und Ausbau eines MTW konnte erfolgreich abgeschlossen werden und der zweite Einsatzleitwagen (ELW), ein Mercedes Sprinter mit dem Kennzeichen NT-RK 511 wurde in Betrieb genommen. Natürlich war jetzt eine, für damalige Zeit gute EDV-Ausstattung, ein Unterfluraggregat für die eigene Stromversorgung, ein Kopiergerät sowie weiteres entsprechend moderneres Equipment an Bord. Um den sach- und fachgerecht Betrieb dieses Fahrzeuges sicherstellen zu können, wurde unter der Leitung von Eberhard Greiner eine Führungsgruppe ins Leben gerufen.  Allerdings stellte man im Laufe der Zeit fest, dass der ELW NT-RK 511 den zwischenzeitlich gestiegenen Anforderungen an ein solches Fahrzeug in Größe und Ausstattung absolut nicht mehr entspricht und man machte sich mal wieder auf den „Weg“. Nach ca. 3 Jahren der Planung, der Fahrzeugbestellung und des entsprechenden Ausbaues erfolgte nun am 06. Mai die lang ersehnte Schlüsselübergabe des neuen DRK Einsatzleitwagen 2 mit dem Kennzeichen: NT-RK 5012 an die Führungsgruppe. Die Feuertaufe erlebte dieses Fahrzeug allerdings bereits bei der Großübung des Katastrophenschutzes „Heißer Süden“ am 14.10.2017. Natürlich wurde diese Schlüsselübergabe auch entsprechend gefeiert und die Festtagsrede, welche durch Andreas Schober, Kreisbereitschaftsleiter,  vorgetragen wurde, kann nachstehend nochmals nachgelesen werden. Wünschen wir den Ehrenamtlichen von der Führungsgruppe, dass sie möglichst wenige Einsatzaufträge abarbeiten müssen und noch viel wichtiger, dass sie immer Gesund und ohne Blessuren nach Hause kommen. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Andreas Schober, Kreisbereitschaftsleiter  (sinngemäße und gekürzte Abschrift) Sehr geehrter Herr Dr. Menz,
lieber Spender und Förderer,
verehrte Gäste,
liebe Rot Kreuz Kameradinnen und Kameraden, auch von meiner Seite noch ein recht herzliches Hallo, an diesem wunderschönen Tag wollen wir bei diesem Kaiserwetter unser 20jähriges HvO Jubiläum und die Einweihung unseres ELW feiern! Schön, dass Sie /Ihr gekommen sind/seid. Endlich ist es soweit, unser neuer ELW wird offiziell in Dienst gestellt. Damit geht ein langer Weg der Planung zu Ende und es wird nicht nur ein ELW in Dienst gestellt, sondern ein komplettes Führungskonzept wird somit umgesetzt. Bereits 2009 haben mein damaliger Stellvertreter, Uwe Bantleon und ich uns Gedanken über die Führungsstrukturen und vorhandene Mittel hierzu in unserem Kreisverband gemacht. Schnell wurde klar, dass wir in diesem Bereich etwas unternehmen müssen. Denn wenn sich unser Kreisverband bereit erklärt, bei großen Einsätzen und Diensten sowie in der Führung von MANV-Einsätzen aktiv mitwirken zu wollen, dann greifen natürlich auch Vorschriften, welche dringend eingehalten werden müssen. Sollten diese Vorschriften bereits in der Planung sowie bei der Durchführung großer Dienste und Einsätze nicht berücksichtigt werden, hätten wir was falsch gemacht und unserem Kreisverband könnte Organisationsverschulden vorgeworfen werden. Wie schnell so etwas gehen kann, zeigt deutlich das Beispiel Duisburg auf. Dies bedeutet aber auch, dass genügend ausgebildetes Personal und geeignete Führungsmittel vorzuhalten sind. Ab der Führungsstufe D wäre das ein ELW 2 Dass an unserem Kreisverband Einsätze und Dienste, welche diese Führungsstufe erreichen, herangetragen und von ihm übernommen werden, zeigt deutlich die nachstehende Aufstellung: > Flüchtlingshilfe 2015 > MANV Planung und AAO Landkreis Esslingen > Einsätze am AFD-Parteitag > MANV 2 Schlossgymnasium – über 800 Betroffene, 112 Patienten, 42 Transporte, 70 ambulante Patientenversorgungen,  05 Rettungshubschrauber, 18 Rettungswagen, 23 Krankentransportfahrzeuge und 5 Schnelleinsatzgruppen sowie 200 Einsatzkräfte > Übung „Heißer Süden“ – Teilnehmer: 2.500 Einsatzkräfte, 400 Fahrzeuge aus 2 Regierungspräsidien und 4 Landkreisen. Abschnitt „MANV“ Landkreis Esslingen mit 50 Verletzten und 500 Helfern. > weitere Großdienste, wie zum Beispiel: Oldtimer Fliegertreffen Hahnweide Nachdem in den Verwaltungsvorschriften des Katastrophenschutzes in Baden-Württemberg steht, dass Führungsfahrzeuge organisationseigen sind, war leider schnell klar, dass dieses Projekt mit einer zu erwartenden Projektsumme von 160.000 € von öffentlicher Seite keine finanzielle Unterstützung erhalten wird. Da haben es die Bayern gut. Dort steht in jedem Landkreis ein ELW 2, finanziert durch das Bundesland, für den Katastrophenschutz zur Verfügung. Im Rahmen von Planungsgesprächen mit der Geschäftsführung des DRK Kreisverbandes und der DRK Zukunftsstiftung wurde finanzielle Unterstützung zugesagt. Daraufhin sind wir 2013 durch unsere Gremien gegangen, haben dort unser Projekt „ELW 2“ vorgestellt und uns das notwendige „GO“ geholt. Um eine möglichst breite Akzeptanz und Nutzbarkeit sicherzustellen, wurde eine Projektgruppe mit Vertretern aus den Bereitschaften, der Führungsgruppe, den Zugführern der Schnelleinsatzgruppen und den Einsatzeinheiten ins Leben gerufen. Im „Pflichtenheft“ wurde festgehalten, dass mit dem ELW 2 > das sogenannte Tagesgeschäft bei Sanitätsdiensten, > ein Einsatz auf Zugstärke,  > ein Einsatz auf Verbandstärke; hier soll das verkürzte Stabsmodell eingesetzt werden. > alle MANV Stufen unseres Landkreises und > große Betreuungslagen geführt und bewältigt werden können. Weiterhin sollte der ELW natürlich auch bei flächendeckendem Stromausfall einsatzfähig bleiben. Aus diesem Grunde wurde seitens der Gremien der Einbau einer Satellitenanlage freigegeben. Für eine möglichst einfache Bedienbarkeit wurde das Kommunikationssystem LARDIS genehmigt und eingebaut. Hierfür bin ich besonders dankbar und auch ein bisschen stolz. Natürlich ist es mit Laptops nicht getan, es wird auch eine geeignete Einsatzmanagement-Software benötigt. Hierzu wurde bereits 2011 auf Ebene des DRK Landesverbandes eine entsprechende Arbeitsgruppe, an welcher ich mitwirkte, gegründet und abschließend eine landeseinheitliche Einsatzmanagement-Software durch den DRK Landesverband beschafft. Zusätzlich zu der Ausstattung des ELW 2 wurden auch die Führungsmodule der SEG Neckar und Teck sowie der Einsatzeinheit 3 mit der entsprechenden Technik so ausgestattet, dass sie per Internet und W-Lan an den ELW angebunden sind. Die SEG-E und die Einsatzeinheit 3 wurden zusätzlich mit Pads so ausgestattet, dass sie ab der Patientenablage über das T1 Zelt und den Behandlungsplatz alle Patienten digital erfassen können. Wer nun denkt, dass bei einem Totalausfall der EDV da ja gar nichts mehr geht, der täuscht sich gewaltig. Trotz dieser technischen Ausstattung sind selbstverständlich alle Führungsmittel für eine händische Einsatzführung vorhanden. Der Betrieb dieses ELW 2 baucht natürlich auch entsprechend ausgebildete Führungskräfte. So haben wir in Zusammenarbeit mit unserem Nachbarkreisverband Esslingen so fast ganz nebenbei die Führungskräfteausbildung intensiviert und ein gezieltes und aufeinander abgestimmtes Kursangebot gestartet und sehr erfolgreich durchgeführt. Hier nun ein paar Eckdaten zu diesem „neuen“ Führungskonzept: 2009 – Erste Gedanken und Ideen 2011 – Start der LV-Projektgruppe Einsatzmanagement Software 2011 – Aufbau eines Einsatzstabes 2014 – Gründung KV Projektgruppe ELW 2 – 23.01.2014  20:00 Uhr  erste Sitzung 2014 – Antrag Förderung ELW 2 durch KV und DRK-Zukunftsstiftung 2017 – Oktober – Beschluss zur Beschaffung 2017 – 12. Oktober Auslieferung des ELW 2 2017 – 14. Oktober erster Stresstest im Rahmen der Übung „heiser Süden“ Das Ergebnis sehen sie hier und heute rechts von mir stehen. Die ausgestatteten Führungsmodule können sie auf dem Parkplatz gegenüber betrachten. Der übergeordnete und gemeinsame Einsatzstab mit den DRK Kreisverband Esslingen und dem Malteser Hilfsdienstes Nürtingen ist im Fall der Fälle in der DRK Kreisgeschäftsstelle in Nürtingen angesiedelt. Die Systemkosten betrugen 200.000 € Den größten Teil hiervon musste unser Kreisverband selber aufbringen. Glücklicherweise hat unsere DRK Zukunftsstiftung Nürtingen-Kirchheim dieses Projekt mit 60.000 € unterstützt und ein Teil wurde durch Sponsoren und Spendern beigetragen. Abschließend bleibt nur Danke zu sagen Ein herzliches Dankeschön geht an die Spender und Sponsoren, an meine Vorstandskolleginnen und Kollegen für die Unterstützung bei diesen Projekt, an die DRK Zukunftsstiftung Nürtingen-Kirchheim für die finanzielle Unterstützung und an die Mitglieder der Projektgruppe ELW 2 für ihre dreijährige konstruktive Zusammenarbeit. Zusammensetzung der Projektgruppe Andreas Schober – Kreisverband – Kreisbereitschaftsleiter Bettina Becher – Kreisgeschäftsstelle – Projektführerin Christoph Wohlfahrt – SEG Neckar – Zugführer SEG Neckar Eberhard Greiner – Führungsgruppe – Leiter Führungsgruppe Frank Gönninger – Kreisauskunftsbüro – Vertreter KAB Thomas Haug – Bereitschaft Kirchheim – Bereitschaftsleiter Jürgen Kling – Kreisverband – Beauftragter Funk Bernhard Kazmaier – Bereitschaft Lenninger Tal – stv. Bereitschaftsleiter Martin Schatzinger – Kreisverband – Beauftragter Rettungshunde Mathias Schmollack – Einsatzeinheit 3 – Zugführer EE 3 Ein besonderer Dank geht an  > das IT Team mit Christoph Wohlfahrt und Michael Geiger für die geniale Umsetzung der Anbindung der Führungsmodule. Ich denke, das ist richtungsweisend. Vor allem wenn ich an die Datenschutzgrundverordnung denke. > an alle Mitglieder der Führungsgruppe. Besonders jedoch an Jürgen Kling, Bastian Sturm, Martin Schatzinger und an den Leiter der Führungsgruppe, Eberhard Greiner. Sie haben aller auftretenden Probleme immer kurzfristig und professionell abgearbeitet.  Jetzt kann ich nur dem ELW und seiner Besatzung allzeit eine gute Fahrt, schöne Dienste und wenig Einsätze und vor allem immer eine unfallfreie und unversehrte Rückkehr wünschen. Wir haben nur die Rahmenbedingungen geschaffen - Jetzt seid ihr dran! Nützt das Aus-, Forbildungs- und Übungsangebot, denn nur wer seine Führungs- und Einsatzmittel beherrscht, kann sie im Einsatzfalle optimal nützen. Ich lade Sie ein, den ELW 2 und die dazugehörigen Führungsmodule anzusehen und unsere Kameraden werden ihre Fragen gerne und ausführlich beantworten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Andreas Schober