(Markus Brändli) Ein Hauch von Olympia herrschte am 11.6.2021 im Logistikzentrum des DRK auf dem Hohen Reisach in Kirchheim. Helfer der DRK Kreisverbände Nürtingen-Kirchheim und Esslingen sowie Mitarbeiter des DRK Landesverbandes Baden-Württemberg bereiteten der brennenden Fackel auf ihrem langen Weg nach Italien einen gebührenden Empfang. Mit einem Corona konformen Spalier aus Einsatzkräften und Fahrzeugen wurde das „Licht der Hoffnung“ erwartet. Zuvor hatte die Fackel Station in Stuttgart gemacht, der weitere Weg wird sie über Göppingen und den Reussenstein in Richtung Bayern führen.
Seit 1992 erinnern tausende von Menschen aus der ganzen Welt alljährlich am 24. Juni bei einem Fackelzug (italienisch = Fiaccolata) des Italienischen Roten Kreuzes von Solferino nach Castiglione delle Stiviere an die Anfänge der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Wegen der Corona-Pandemie muss die Fiaccolata in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge ausfallen. Deshalb hat der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe einen Fackellauf von Münster Richtung Solferino initiiert. Nach der Art seines Vorbildes soll das „Licht der Hoffnung“ von Rotkreuzgliederung zu Rotkreuzgliederung weitergereicht werden, bis es dann am 24. Juni Solferino in Norditalien erreicht.
Historischer Hintergrund: Am 24. Juni 1859 wird der Schweizer Henry Dunant auf einer Geschäftsreise mit den Konsequenzen der Schlacht von Solferino konfrontiert, einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte. Die Schlacht gilt als Geburtsstunde des Roten Kreuzes: In den Tagen nach der Schlacht wurde die etwa acht Kilometer entfernte Stadt Castiglione delle Stiviere durch die Aktivitäten von Rotkreuzbegründer Dunant zum Mittelpunkt der Hilfeleistungen für die Verwundeten. Um daran zu erinnern, veranstaltete das Italienische Rote Kreuz das erste Mal im Jahr 1992 einen Fackelzug von Solferino nach Castiglione delle Stiviere.