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DRK-Kreisverband kann Krisenmanagement

Die letzten drei Jahre waren auch in unserem Kreisverband mehr denn je geprägt von einem engagierten und hoch motivierten Ehrenamt und einem gut arbeitenden Hauptamt.

Personalmangel und Rückgang von Fördermitglieder bereiten Sorge.

„Stärke und Vielfalt zeichnen uns aus und sind die Garanten dafür, dass wir die großen Herausforderungen und Krisen der letzten Jahre gemeinsam, in enger Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt, erfolgreich meistern konnten und weiterhin meistern werden“, fasste DRK-Kreisverbandspräsident Simon Blessing die DRK- Arbeit im Berichtszeitraum 2021/2022 zusammen und begrüßte die Delegierten und Gäste in der Kelter in Beuren zur Kreisversammlung 2022. Die erste Landesbeamtin des Landkreises Esslingen, Frau Dr.Monika Leuze-Mohr, dankte in ihrem Grußwort für das Krisenmanagement des Verbandes in der Pandemie und in der Flüchtlingsarbeit. Sie lobte die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit der DRK-Kreisverbände Nürtingen-Kirchheim/Teck und Esslingen mit allen Hilfsorganisationen im Landkreis und der Landkreisverwaltung. Die Grüße des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg überbrachte dessen stv. Landesgeschäftsführer SteffenSandrockund sicherte weiterhin die Unterstützung des Landesverbandes zu. Er dankte für die gute und verlässliche Arbeit im Kreisverband. „Ich hoffe, dass die Mittel für den Katastrophenschutz aufgestockt werden und bin froh, dass das neue Helfer- und Gleichstellungsgesetz für mehr Gerechtigkeit zwischen den Hilfsorganisationen sorgt“, zeigte sich Sandrock zuversichtlich. Neuffens Bürgermeister Matthias Bäcker begrüßte im Namen des verhinderten Beurener Hausherrn, Bürgermeister Daniel Gluiber, die Gäste der Kreisversammlung und dankte stellvertretend für seine Bürgermeisterkollegen und die Gemeinderäte der Kommunen im Bereitschaftsgebiet für die wertvolle DRK-Arbeit vor Ort. Zu Ehren der im Jahr 2021 und 2022 verstorbenen 20 Kameradinnen und Kameraden erhoben sich die Versammlungsteilnehmer von ihren Plätzen. Eine schöne Tradition ist, im Rahmen der Kreisversammlung, die erfolgreichen Jugendrotkreuzgruppen des Kreiswettbewerbes zu ehren. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur die Siegergruppen, sondern die erfolgreiche Jugendrotkreuzarbeit im Allgemeinen. Beim Kreiswettbewerb 2022, der im Rahmen des Kreiszeltlagers stattfand, hatten die JRK-Gruppen aus Linsenhofen in ihren Jahrgangsstufen jeweils die Nase vorn und qualifizierten sich als Kreissieger für den Landeswettbewerb. Beide Gruppen erhielten unter dem Beifall der Delegierten vom Präsidenten Urkunden und Geldgutscheine überreicht.

Seit der letzten Kreisversammlung im Juni 2021, die coronabedingt als Freiluftveranstaltung im Naturtheater Grötzingen stattfinden musste, hat das dort neu gewählte Präsidium weitreichende Entscheidungen getroffen. Kreisverbandspräsident Simon Blessing blickte in seiner Bilanz auf eine ereignisreiche und „aufregende“ Zeit zurück. Corona, Flutkatastrophe im Ahrtal und die ukrainischen Flüchtlinge hielten und halten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in Atem und fordern diese bis an ihre Leistungsgrenzen. „Die ständig größer werdenden Leistungsanforderungen zu finanzieren, wird immer schwieriger“, sorgt sich Blessing, „sie treiben mich und alle Verantwortlichen im Kreisverband täglich aufs Neue um“. Im Namen des gesamten Präsidiums danke der Präsident allen Helferinnen und Helfern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im DRK-Verbund Nürtingen-Kirchheim/Teck für ihr außerordentliches Engagement in Krisenzeiten. Gleichermaßen gilt sein Dank allen Fördermitgliedern und Spendern für ihre dringend und mehr denn je benötigte Unterstützung. Die Stärkung des Idealvereins und die Erhaltung der Wirtschaftskraft hat weiterhin höchste Priorität. Hierzu gehören die Förderung des Ehrenamtes und die Erhaltung der über 1.200 Arbeitsplätze im DRK-Verbund Nürtingen-Kirchheim/Teck.

Kreisgeschäftsführer Rafael Dölker zeigte sich besorgt über den anhaltenden Fachkräftemangel in allen Bereichen des DRK-Verbundes. Auch die permanent rückläufigen Fördermitgliedsbeiträge bereiten Grund zur Sorge. „Um dem entgegenzuwirken, haben wir noch in diesem Jahr eine Neumitgliederwerbung geplant“, sagt Dölker und hofft, durch gezielte persönliche Ansprache, neue Fördermitglieder gewinnen zu können. Der coronabedingte Ausbildungsstau in der Breiten- und Helferausbildung kann durch ein vergrößertes Kursangebot Zug um Zug abgearbeitet werden. Viel hat sich im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit getan. Neue Newsletter, Imagefilme und eine neue Broschüre sorgen für ein umfangreiche Informationsangebot. Eine große Herausforderung im Rettungsdienst wird die Umsetzung des vom Land Baden-Württemberg beschlossenen Paketes für eine bessere Notfallversorgung sein. Dies bedeutet für den Landkreis Esslingen sechs neue Rettungswachen und entsprechend zusätzliches Personal. „Wie wir dies angesichts des beschriebenen Personalmangels umsetzen sollen“, weiß Dölker allerdings noch nicht. „Eine Masterlösung gegen Personalknappheit bräuchten wir auch im Bereich der DRK-Kinderkrippe“, ergänzt er. Hier können derzeit wegen fehlenden Fachkräften nur 30 von 40 Kita-Plätzen belegt werden. Besonders bedankt er sich für den großen Zusammenhalt unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und die gute Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt. „Dies sind unerlässliche Garanten für eine erfolgreiche DRK-Arbeit“.

Über die Entwicklung in den acht DRK-Seniorenzentren und den laufenden AGENDA 2030- Prozess berichten Geschäftsführer Seniorenzentren Stefan Wiedemann und Prokuristin Iris Händler. Der AGENDA 2030- Prozess entwickelt das WIE der gemeinsamen Führung und Zusammenarbeit und das WAS, z.B. einer zukunftsweisenden Digitalisierung. Ziel ist es, in einer Welt, die geprägt ist durch schnellen Wandel und heftige Veränderungen (VUCA-Welt) neue Wege zu finden, wie man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen und vor allem halten kann. Hierzu finden verbundübergreifende Klausurtage, Projektgruppen und Qualitätszirkel statt. „Wir sind ein tolles Führungs- und Leitungsteams und haben eine hoch motivierte und verantwortungsbewusste Mannschaft in unseren Häusern, die in diesen turbulenten Zeiten den Alltag erfolgreich meistert“, freut sich Stefan Wiedemann und bedankt sich hierfür bei seinen Teams und den über 150 freiwilligen Helferinnen und Helfern in den Seniorenzentren.

Im Anschluss an die Berichte erläutert KGF Dölker die Eckdaten der Jahresrechnung 2021, die den uneingeschränkte Prüfungsvermerk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris Revision GmbH tragen. Auch die von Rechnungsprüfer Gerd Happe vorgetragene Prüfung der Jahresrechnungen 2021 der Bereitschaften gibt keinen Anlass zur Beanstandung. Ohne Aussprache stimmten die Delegierten einstimmig der Jahresrechnung 2021 des DRK-Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim/Teck e. V. zu und entlasteten auf Antrag von stv. Landesgeschäftsführer Steffen Sandrock das Präsidium in seiner Gesamtheit. Zum Wirtschaftsprüfer 2022 wurde erneut die Firma Solidaris bestellt.

Aufgrund des Wechsels des Kreisschatzmeister im Jahr 2021 ins Hauptamt des DRK-Verbundes Nürtingen-Kirchheim/Teck ist die Stelle des Kreisschatzmeisters seither unbesetzt. Zur Neubesetzung ist eine Nachbesetzungskommission unter Leitung von Vizepräsident Philipp Henßler auf der Suche nach geeigneten Bewerbern. Bis zur Kreisversammlung konnte kein in Frage kommender Kandidat für das Amt gefunden werden. Die Suche wird deshalb fortgesetzt, um in Ruhe einen passenden Nachfolger oder eine geeignete Nachfolgerin zu finden. „Dass wir mit Wolfgang Schöner einen kompetenten stv. Kreisschatzmeister gefunden haben“, freut Philipp Henßler umso mehr, „zumal dieser als Controlling-Leiter einer Klinik und ehrenamtlicher Aktiver einer DRK-Bereitschaft alle Voraussetzungen für das Amt mitbringt. Die persönliche Vorstellung von Wolfgang Schöner vor den Delegierten war so überzeugend, dass diese ihn anschließend einstimmig ins Amt wählten.