(Nicole Mohn) Die diesjährige Kreisversammlung des DRK Nürtingen-Kirchheim/Teck stand ganz im Zeichen des Wechsels: Sechs langjährige und verdiente Mitglieder nahmen ihren Abschied aus dem Präsidium des Kreisverbandes. Es ist das Ende einer erfolgreichen Ära. Mehr als sein halbes Leben hat Schatzmeister Gerhard Moritz dem DRK-Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck gewidmet. 51 Jahre sorgte er als Kreisschatzmeister mit Weitblick für eine stabile Finanzlage des Kreisverbandes. „Er ist einer der maßgeblichen Väter und Former unseres heutigen, erfolgreichen DRK-Verbundes“, würdigten übereinstimmend Landesverbandspräsidentin Barbara Bosch und der neue gewählte Kreisverbandspräsident Bürgermeister Simon Blessing in ihren Laudationen den scheidenden Kreisschatzmeister für sein unermüdliches Engagement. Wie kein anderer hat Gerhard Moritz in den mehr als fünf Jahrzehnten seines Wirkens die Entwicklung des Kreisverbandes geprägt. Insbesondere die Sozialarbeit des Kreisverbandes und das Jugendrotkreuz liegen ihm besonders am Herzen, beispielhaft zu nennen ist der Kauf und Ausbau des alten Bahnhofes in Marbach zum Freizeit- und Behindertenheim. Auch die inzwischen acht DRK-Seniorenzentren und die Fusion der Rettungsdienste im Landkreis Esslingen gehen auf seine Weitsicht zurück. „Alle seine Verdienste aufzuzählen, ist unmöglich“, befanden die beiden Laudatoren und zeichneten Gerhard Moritz unter dem stehenden Beifall der Kreisversammlung für seine herausragenden Leistungen mit der Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg und der höchsten Auszeichnung des Kreisverbandes, der Henry-Dunant-Medaille in Gold, aus.
Als neu gewählter Präsident übernahm Bürgermeister Simon Blessing als erste Amtshandlung die Verabschiedung und Ehrung weiterer verdienter Präsidiumsmitglieder, allen voran die seines Amtsvorgängers Rolf Siebert, der 17 Jahre die Geschicke des DRK-Verbundes Nürtingen-Kirchheim erfolgreich führte. Für sein großes und überdurchschnittlich hohes zeitliches Engagement in vielen Gremien des Rotkreuz-Verbundes erhielt Rolf Siebert ebenfalls die Henry-Dunant-Medaille in Gold des Kreisverbandes verliehen.
Dritter im Bunde der mit der höchsten Auszeichnung des Kreisverbandes, der Henry-Dunant-Medaille in Gold des Kreisverbandes ausgezeichnet wurde, ist Erich Hogen. Nach 37 Jahren als DRK-Kreisgeschäftsführer wechselte er 2004 ins Ehrenamt. 17 Jahre lang erfüllte er die Aufgaben des Kreissozialleiters mit viel Herz und Engagement. Erich Hogen kann auf eine beeindruckende Liste von Verdiensten um das Rote Kreuz verweisen. Unter seiner Federführung entwickelte der Verband richtungsweisende Sozialprojekte. Zudem wirkte und wirkt er beim DRK an vielerlei Stellen. Ausbilder, Bereitschaftsführer, Kreisjugendleiter sind nur einige seiner Stationen, an denen er sich für die Menschen engagierte.
Die Henry-Dunant-Medaille des Kreisverbandes in Silber wurde an den langjährigen Kreisjustiziar Michael Wiederholt und an Klement Patz, Vertreter des Jugendrotkreuzes im Präsidium, verliehen. Wiederholt stand dem DRK- Kreisverband Nürtingen-Kirchheim seit 1994 in rechtlichen Fragen ehrenamtlich zur Seite. Sein Blick von außen – ohne „Rotkreuz-Brille“ – sei immer der Sache dienlich und hilfreich gewesen, so Blessing. Im Herzen Jugendrotkreuzler ist Klement Patz auch heute noch mit fast 70 Jahren. Als Vertreter des JRK wirkte er von 1974 bis 1997 und nochmals von 2015 bis 2021. Patz steht für viele Jahrzehnte erfolgreiche Nachwuchsarbeit. „Er ist immer da, wenn das Jugendrotkreuz ihn braucht“, heißt es in der Laudatio treffend.
Goran Milinovic verabschiedet sich nach neun Jahren aus dem Präsidium. Viele Jahre stand er an der Spitze der Neckartenzlinger Bereitschaft und war auf Kreisverbandsebene in verschiedenen Positionen aktiv. Von 2008 bis 2012 war er als Rotkreuzbeauftragter stimmberechtigtes Mitglied im Präsidium. Für sein großes Engagement ehrte ihn der Kreisverband mit seiner Verdienstmedaille in Gold.
Angesichts der großen ehrenamtlichen Leistung von insgesamt 134 Jahren im Dienste des Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim/Teck und des Roten Kreuzes zollte die Präsidentin des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg, Barbara Bosch allen scheidenden Präsidiumsmitgliedern Dank und Anerkennung: „Es ist respektabel, was da zusammenkommt.“ Es brauche Menschen, die den Grundsatz der Menschlichkeit des DRK vorleben, so die Landesverbandspräsidentin.