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Blutspenden ab jetzt nur noch mit Termin

Blutspenden in Corona-Zeiten erfordert besondere Schutzmaßnahmen und geht nur mit Terminvereinbarung. Foto: Klaus Rau
Blutspende in Wendlingen ohne Wartezeiten und gut geschützt. Foto: Klaus Rau

Blutspenden in Corona-Zeiten erfordert besondere Schutzmaßnahmen und geht nur mit Terminvereinbarung.

(Lenau Bautze) Blutspenden: Wer künftig sein Blut abgeben möchte, muss vorher online einen Termin reservieren. Auch nach Corona bleiben die Neuerungen bestehen. Das Spenden soll damit schneller und strukturierter ablaufen.

Während dem einen schon beim Gedanken daran schwarz vor Augen wird, macht es dem anderen überhaupt nichts aus: Die Blutspende kann Leben retten und ist für viele eine Ehrensache. Bei den öffentlichen Terminen herrscht zeitweise ein großer Andrang von Wartenden. Das soll künftig vermieden werden, dann soll man sein Blut nur noch mit vorher ausgemachten Termin spenden können.

Als erstes gibt es das neue Verfahren im Landkreis Esslingen in Wendlingen. Von Mittwoch, 6. Mai, bis Freitag, 8. Mai, konnten sich die Menschen jeweils von 13 bis 18 Uhr online einen Termin aussuchen. Auf www.drk-blutspende.de können Erst- und Mehrfachspender ihre Wunsch-Uhrzeit reservieren. Maximal können sechs Personen zum selben Zeitpunkt kommen. „So können wir besser planen“, sagt Torsten Stutz, DRK-Bereitschaftsleiter in Wendlingen. Anders wäre das in Corona –Zeiten nicht möglich. „Nach Feierabend hatten wir auch schon mal 50 Spender auf einmal“, erklärt Daniel Schnell vom DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen.

Da jetzt nur noch eine Handvoll Personen gleichzeitig kommen können, wird der Ablauf verkürzt. „Man muss nicht mehr warten und kommt in der Regel sofort dran“, sagt der Blutspendenbeauftragte des Deutschen Roten Kreuzes.

Die Ehrenamtlichen sind froh, dass jetzt ein Schritt nach vorne gegangen ist. „Wir müssen nicht mehr in die Steinzeit zurück, wenn es auch so funktioniert“, freut sich Daniel Schnell. Die Termine online zu reservieren ist allerdings keine neue Idee. Schon vor zwei Jahren wurde dies in Owen getes­tet, war jedoch mit nur wenig Erfolg. „Die Leute haben das damals nicht machen wollen. Jetzt bleibt ihnen keine andere Wahl, wenn sie spenden wollen.“ Bei den Blutabnahmen muss generell auf die Hygiene geachtet werden, zusätzlich muss derzeit ein Mund-Nasen-Schutz von den DRK Mitarbeitern, allen Helfern und natürlich auch von den Spendern getragen werden. „Wer keinen Schutz mitbringt, bekommt von uns einen. Daran soll es nicht scheitern“, betont Daniel Schnell. Auch erkunden sich die ehrenamtlichen Helfer vor der Abnahme nach dem Gesundheitszustand der Menschen und nehmen eine Temperaturkontrolle vor. Ein Grundsatz ist: „Nur wer sich gesund fühlt und keine erhöhte Temperatur hat, darf sein Blut spenden“, sagt er. Werden Menschen doch noch nach der Abnahme krank, sollten sie sich unbedingt telefonisch beim DRK-Blutspendedienst melden, damit die Blutkonserven aus dem Verkehr gezogen werden können größere Räume sorgen außerdem dafür, dass der Sicherheitsabstand zwischen den Spendern eingehalten werden kann. „Da achten wir in Zukunft besonders darauf, dass wir größten Hallen der Städte und Gemeinden nehmen“, sagt Daniel Schnell. Was es in naher Zukunft aber nicht mehr geben wird, ist die Spielecke für Kinder. „Eltern sollten darauf verzichten, ihre Sprösslinge mitzubringen“, heißt es seitens der DRK. Auch Begleitpersonen müssen draußen warten, um ein Ansteckungsrisiko weitestgehend zu minimieren. Auch den traditionellen Imbiss, bei dem sich die Menschen nach ihrer Spende mit allerlei Köstlichkeiten stärken konnten, gibt es in dieser Form nicht mehr. Doch mit leerem Magen muss man auch in Corona Zeiten nicht nach Hause gehen. „Wir stellen Lunchpakete bereit, die Personen nach der Blutspende mitnehmen können“, sagt Wendlingens DRK-Bereitschaftsleiter Stutz. Die Zahl der Blutspende-Termine war in letzter Zeit gesunken, da die Nachfrage der Krankenhäuser geringer war, berichtet Blutspendebeauftragter Daniel Schnell. „Durch Corona wurden viele nicht akuten Operationen nach hinten verschoben. Da die Chirurgie jetzt so langsam wieder mit diesen OPs anfängt, steigt auch die Nachfrage nach Blut in gleichem Maße“. Um genügend Blut liefern zu können, gibt es sogenannte „Hot Spots“. Jeweils von Montag bis Freitag befindet sich dann das DRK an einem Ort. Pro Tag werden rund 130 Spender erwartet.

Der Anmeldungslink für die Terminreservierung ist eine Woche davor freigeschaltet unter www.drk-blutspende.de.leba. Der nächste Hot Spot findet vom 25.- 29. Mai in Holzmaden statt.