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Was tun wenn´s blitzt und donnert?

Der Klimawandel bringt immer öfters Gewitter mit Starkregen und Hagel. Ein vorausschauender Notfallplan mit Verhaltensregeln kann lebensrettend sein. Bilder: Martin Beuker, Hans-Dieter Gehring

Onlinefortbildung des Kreisjugendrings zum Thema „Unwetter“ mit DRK-Referenten.

Unwetterlagen, Gewitter, Hagel, Sturm oder auch große Hitze mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius beherrschen immer öfter unser Wetter. Auf Länderebene liegt der Südwesten mit einer Blitzdichte von 2,61 Blitzen pro Quadratkilometer an der Spitze vor Bayern, das mit 2,18 Blitzen pro Quadratkilometer auf Rang zwei kommt. Neben der Häufigkeit nehmen vor allem die Intensität der Unwetter und die daraus entstehenden Schäden zu. Hauptursache für die Wetterkapriolen ist der Klimawandel, ein Thema, das uns zunehmend beschäftigt. Insbesondere für Jugendliche stellt neben Corona-Pandemie, sozialer Ungleichheit und Krieg die globale Klimakrise die größte Bedrohung dar. Dies geht aus einer vielbeachteten Studie der Sinus-Akademie Heidelberg zum Thema „Wie ticken Jugendliche?“ hervor. Das Institut erforscht seit vielen Jahren jugendliche Lebenswelten. Die Leiterin der Sinus-Akademie, Christine Uhlmann kommt zum Ergebnis, dass „die junge Generation ernster geworden ist – ernsthafter einerseits, besorgter andererseits.“

Der Kreisjugendring Esslingen (KJR) vertritt die Interessen der Kinder und Jugendlichen im Landkreis. Mitglieder im KJR sind 33 Jugendverbände und Jugendorganisationen. Neben eigenen Aktivitäten zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen berät der Kreisjugendring seine Mitglieder bei der Durchführung von Freizeit- und Bildungsangeboten.

Zeltlager und Outdoorveranstaltungen im Sommerferienprogramm mit vielen Kindern und Jugendlichen sind Highlights im Jahresprogramm vieler Jugendorganisationen. Rechtzeitig vor Beginn der Sommerferien ist es deshalb besonders wichtig, den Organisatoren von Kinderferienprogrammen, Ausflügen, Zeltlagern oder Konzerten im Freien, wichtige Verhaltensregeln, was bei drohenden oder bereits wütenden Unwettern zu tun ist, an die Hand zu geben, damit die Teilnehmer gesund bleiben und auch keine größeren Sachschäden entstehen. Zur Planung der Sommeraktionen hat der Kreisjugendring Esslingen noch vor den Sommerferien seine Mitglieder zu einem offenen Onlinetreffen zur Vermittlung von grundlegenden Informationen und Erfahrungen der vergangenen Jahre zum Thema Unwetter eingeladen. Als Referenten konnten mit Jutta Ziller und Andreas Schober zwei erfahrene Führungskräfte aus dem DRK-Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck gewonnen werden.

Jutta Ziller ist stv. DRK-Kreissozialleiterin und Sicherheitsbeauftragte beim Kreisjugendring Esslingen. DRK-Kreisbereitschaftsleiter Andreas Schober hat mit Unwettern und im Katastrophenschutz viel Erfahrung. Erst an Pfingsten musste ein Festival-Zeltplatz in Weilheim wegen eines drohenden Unwetters mit Hilfe des DRK Kreisverbandes evakuiert werden. Jutta Ziller berichtete ergänzend aus der langjährigen DRK-Erfahrung bei der Durchführung von Zeltlagern des Jugendrotkreuzes. „Das wichtigste ist die Planung vorab und die Festlegung der Kriterien, ab welcher Wetterlage, was zu tun ist. Beispielhaft kann bei Wanderungen Nebel auftreten. Zu beachten ist, dass nicht alle Zelte so geschaffen sind, dass sie erhöhte Windlasten, d.h. Böen aushalten. Besonders wichtig ist es, im Vorfeld jeder Veranstaltung mögliche Rettungswege festzulegen und die Verhaltensregeln mit allen Teilnehmer zu kommunizieren. Als hilfreich erweist sich eine Absprache mit den Hilfsorganisationen vor Ort, damit diese wissen, dass z.B. ein größeres Zeltlager in ihrer Gemeinde stattfindet. Aktuelle Informationen und Wetterprognosen von den gängigen Wetterdiensten sollten laufend abgerufen werden. Im kommenden Jahr wird der KJR zum Thema: „Verhalten bei Unwettern“ ein ausführliches Seminar für die Jugendverbände anbieten.